Menschenmasse schoben sich zum Osteingang der Messe in Stuttgart. Schon am ersten Wochenende der CMT besuchten ca. 80 tsd. Besucher Deutschlands größte Touristikmesse.

Und wir mittendrin. Was uns besonders auffiel:

Jäger und Sammler

Urlaubsuchende und Reiseinteressierte stammen in direkter Linie von unseren jagenden und sammelnden Vorfahren ab! Wir haben auf bisher keiner anderen Messe / Ausstellung so viele Rollwagen / Trolleys gesehen, die von den Besucher mit Unmengen von Prospektmaterial gefüllt und durch die Hallen gezogen wurden. Die Sehnsucht nach Urlaub und (Ver-)Reisen ist offenbar riesig groß, das Angebot noch größer und die Vielzahl der Möglichkeiten kann einen schon ganz schön überfordern.

Wohnmobilität

Die Welt der Wohnmobile wird größer und vielfältiger. Es gibt nahezu für jeden Geldbeutel eine passende Vehikelgröße sowie umfangreiche und sehr pfiffige Ausstattungsmodule. So lässt sich auch ein Kombi zum MiniWoMo umrüsten. Mit einem schicken Dachzelt, zusammenklappbarer Küchenbox, Saugnäpfen, die am Auto angebracht werden für alles was am Standort hängen, trockenen oder als Duschhalterung dienen soll.

Die Experten rechnen in 2019 mit einem erneuten Zulassungsrekord an Wohnmobilen. Wir alle wollen unabhängig und mobil sein - am besten mit reichlich Komfort. Nur wo stehen denn diese Mobile, wenn sie eben nicht unterwegs sind - und das ist die meiste Zeit des Jahres..?

Individuell und komfortabel - Abenteuer sorglos

Das Angebot an vorkonfigurierten, geplanten und geführten Reisen ist riesig und scheint voll im Trend zu liegen: Radreisen, Trekking, Kanu etc. Darüber hinaus "richtige" Abenteuerreisen mit Standortpartnern, die sich wirklich auskennen (das ist eine gute Idee für die Mongolei und Usbekistan - zwei wirklich tolle und ursprüngliche Destinationen). Am besten in kleinen Gruppen, mit Gepäcktransport, guter Küche und WLAN. Ein kalkulierbares Risiko mit viel Abenteuergefühl und wenig Potenzial für böse Überraschungen.

Das ist grundsätzlich gut und freut uns. Die Frage ist: Bleibt da nicht in dem einen oder anderen Fall das wirkliche, intensive, hautnahe Erlebnis zu sehr auf der Strecke? Natur, Naturerlebnis und die (Fort-)Bewegung da draußen darf man auch am eigenen Leib spüren - und die angenehme Erschöpfung am Ende des Tages auskosten.

Wandern, wandern, Rad fahren - aber elektrisch

Zwei Hallen waren am ersten Wochenende den Themen Wander- und Radreisen gewidmet - eine Art Dauertrend. Vor allem in Deutschland. Denn hier gibt es tatsächlich (noch) eine ganze Menge zu entdecken. Fast jede Gemeinde bietet Wander- und Radwege unterschiedlicher Längen und Anforderungsgrade an. Das ist gut! Denn zu Fuß lässt sich eine Gegend besonders gut erleben. Und wenn es auf der Reise Brauereien und Weingüter zu entdecken gibt, umso genussreicher (sagt Bertold).

Allerdings macht uns der Trend zu diesen elektrischen Fahrrädern etwas nachdenklich. So gut diese Elektromobilität ist, sie wird dazu führen, dass eine entsprechende Infrastruktur an Wegen, Lade- und Raststationen geschaffen wird, damit der Elektrourlauber noch besser an Ecken kommt, die vorher so nicht (aus eigener Kraft oder aus Zeitgründen) erreichbar waren. Der Raum wird knapp und der Genuss kann trüber werden. In den Alpen kann man das schon deutlich spüren...

Achtsamkeit, Klöster, Wege zu sich selbst

Wo wir gerade beim Wandern sind: Das Thema Achtsamkeit passt sehr gut zu dieser Form des Reisens. Klöster öffnen sich zunehmend für Menschen, die auf dem Weg zu sich selbst sind und Stille und Kontemplation suchen - und präsentieren sich entsprechend auf der Messe.

Wir finden die Idee gut. Das kann auf einem Pilgerweg sein, muss es aber nicht. Auf einer mehrtägigen Wanderung ist es eine gute Idee einen Zwischenstopp (mit einer Übernachtung) an so einem Ort einzulegen. Wegen der Ruhe, der Stille. Und wegen der Inspiration.

So wird eine Art Inspiratour daraus:-)

 

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